Europaplatz St.Pölten

Status
umgesetzt
Zeitraum
2022–2024
Auftraggeber
Magistrat Stadt St.Pölten
Kunst im Öffentlichen Raum Niederösterreich
Kunstwerk
Breathe Earth Collective
Bernhard König, Markus Jeschaunig, Lisa Maria Enzenhofer mit Andreas Goritschnig und Karlheinz Boiger
Mitarbeit: Ritger Traag
Landschaftsarchitektur
DnD Landschaftsarchitektur
Green4Cities GmbH
Team G4C für Breathe Earth Collective
Bernhard König, Lisa Maria Enzenhofer, Marinela Genova, Ritger Traag
Tragwerksplanung und ÖBA
David Reiterer – ARSTEC
mit Green4Cities GmbH
Visualisierung
Ana Ocic – pixlab studios
Eine Formation aus Luft, Erde und Wasser.
Luft und Wasser sind die wichtigsten Quellen unseres Lebens und verbinden alle Lebewesen miteinander. Durch die Neugestaltung des verkehrsreichen Europaplatzes in St. Pölten werden die vorhandenen mikroklimatischen Bedingungen für Menschen und nicht-menschliche Akteure aktiviert. Als Material dafür dienen ein konstanter Wind aus Süd-Westen, eine Wasserinstallation und Ziegel, die aus lokalem Lehm gebrannt wurden.

DER BRUNNEN ALS AKTIVER UND REINIGENDER FILTER.
Die 5m hohe Wand weist einen Öffnungsanteil von ca. 35% bei einer Tiefe von ca. 50 cm auf. Dadurch kann der Windfänger verschatten und Lärm reduzieren und gleichzeitig den frontalen Wind aus SW direkt hindurchströmen lassen. Der obere Kranz des Windfängers wird von Tropfrohren in unterschiedlichen Bewässerungskreisen durchzogen. Von dort tropft das Wasser kaskadisch die Gitterstruktur hinab, prallt teilweise an den hervorstehenden Mönch- und Nonnenziegeln ab und rinnt durch die Struktur auf die jeweils gegenüberliegende Seite. Auf diese Weise werden je nach Witterung und Saison bis zu 40% des Wassers stündlich verdunstet. Diese Feuchtigkeit kühlt die Umgebung spürbar und die kleinen Tropfen spürt man auf der Haut, im Gesicht und hört sie – bewusst oder unbewusst. Gleichzeitig wird die durchströmende Luft dabei gekühlt. Durch die Evaporation wird der Umgebung Wärme entzogen und es entsteht ein Kaltluftsee. Die kreisförmige Brunnenarchitektur spendet Wasser in drei Hauptbereichen, während dazwischen auf den Bögen trockene Nistplätze Insekten, Vögel und Bienen zum Einzug einladen.

Die Zisternentechnik sorgt für eine Kreislaufnutzung des Wassers. Die Programmierung und Steuerung ermöglicht es auf unterschiedliche Tageszeiten, Wetter- und Sonnenstände zu reagieren, um das Wasser möglichst effektiv einzusetzen. Die Wand des Windfängers kann variierend von außen und innen unterschiedlich nach Bedarf betrieben werden.

VERNAKULÄRE TECHNIKEN
Die Ziegelstruktur ist inspiriert von den traditionellen alpinen Ziegelgittern. Die Anordnung von schräg gestellten Ziegeln und die Verwendung von „Mönchen“ und „Nonnen“ ermöglichen einen natürlichen Luftstrom und Durchzug und sorgen gleichzeitig für ein spielerisches Muster, das langsame und schnelle, tropfende und wallende Wasserläufe und Wasserfälle erzeugt.








